Eine Flugreise ans Meer sollte es sein! Darin waren mein
Freund und ich uns im Winter vergangenen Jahres einig. Nur wohin? Als Studenten
wollten wir uns mal richtig was gönnen, einen tollen All-Inclusive Urlaub
machen, da wir sonst immer nach dem Prinzip -
je billiger desto besser – tolle Städte abklappern. Und so empfahl uns
unsere Reisefachfrau des Vertrauens Tunesien. Auch das passende Hotel war
schnell gefunden, das RIU Marco Polo in Hammamet.
Im August flogen wir für eine Woche. Am Flughafen Endifah
machten sich dann sofort erste Sprachblockaden bemerkbar, als sich ein
„Kofferboy“ meinen Koffer schnappte und damit in die Richtung meines Busses
lossprintete. Danke, aber meinen Koffer muss nun wirklich niemand ziehen. Nun gut,
Kofferboy war aber schon von dannen. Und er erwartet natürlich eine Bezahlung.
Zu seinem Pech war ich im Besitz von genau einem Euro Stück. Aber ich hatte ihn
ja auch nicht um Hilfe gebeten, von daher musste er damit vorlieb nehmen.
Der Bustransfer verlief sehr zügig, die halsbrecherische
Fahrt führte uns durch leeres Land, mit halbfertigen Bauten. Besonders auffällig
war der ganze Plastikmüll, der in den Sandwehen und Büschen hing. Manche
Menschen verbrannten ihren Müll auch einfach im Vorgarten. In Hammamet
angekommen, viel sofort das bunte Treiben in den Straßen auf. Der Ort schien
nicht nur für Ausländische sondern auch einheimische Touristen attraktiv zu
sein.
Das Hotelzimmer entsprach voll unseren Ansprüchen. Es war
schön groß, hell, mit Fliesenboden (juhu) und einem großen Bad. Die Anlage war
verhältnismäßig klein, was mich doch gestört hat. So konnte man jeden Tag genau
den einen Weg vom Eingang zum Strand gehen und wieder zurück. Und bei den
vielen Menschen sitzt man doch sehr aufeinander. Auch abends wurde es eng, Platz für einen abendlichen Cocktail gab es definitiv nicht für jeden. Aber gut, wir
sind ehr verhältnismäßig zeitg schlafen gegangen, da wir früh aufstehen wollten,
um den Tag zu nutzen. Das hieß um halb acht Frühstück und um neun am Strand
liegen. Der war sehr schön feinsandig und das Wasser klar und blau.
Wunderschön. Nicht so schön, die tausend Strandverkäufer. Aber nun gut. In unserem Hotel wohnten auch viele Tunesier. Nun waren wiele der Muslimas vollständig bei 35 Grad bekleidet. Ich fragte mich, wie sie damit an den Strand oder zum Baden gehen sollen. Zu meiner Verblüffung trugen sie Ganzkörper-Schwimmanzüge mit weiten Oberteilen darüber. Auf die Idee wäre ich ja nie gekommen! Aber nun gut, so stand dem Badespaß nichts im Wege.
Es war genug Zeit um drei dicke Bücher zu lesen, viel zu
baden, zu sonnen, das Essen zu genießen und das Örtchen zu erkunden. In der Stadt gab es natürlich viele
Touristenattraktionen. Aber zwischen all den Ständen fanden wir auch eine
uralte Frau, die in Öl ausgebackene Teigringe verkaufte, die mit Zucker
bestreut wurden, definitiv kein überteuerte Touri Imbiss. Es kauften auch fast nur Tunesier bei der Frau, also konnten wir uns sicher sein, dass es schmcken musste. Und das tat es! Unglaublich lecker. Und wir machten einen Laden aus, in dem
wunderschön handbemalte Teller verkauft wurden. Ich hätte mir gerne noch eine
Moschee angeschaut, aber leider fanden wir weit und breit keine. Wir stießen
noch auf einen Supermarkt, der nicht für Touristen gedacht schien. Ich finde es
aus irgendeinem Grund immer faszinierend, mir Supermärkte in anderen Ländern anzuschauen. Der Markt war klein und es wurde
vor allem frischer Fisch und Fleisch verkauft. Zudem Maronen und gebrannte
Mandeln. Es gab auch ein, gemessen an der Größe des Ladens, riesiges Gewürzregal.
Eine Woche haben wir in jedem Fall schnell rumbekommen.
Besonders schön fand ich die Auszeit aus dem Alltag, mal etwas anderes erleben.
Sonst machen wir Städtetrips, das war das erste Mal, dass wir als Paar einen
solchen Urlaub gemacht haben. Im Hotel gab es auch öfters traditionelle
Speisen, wobei ich den Couscous am besten fand. Den werde ich auch demnächst
mal selber machen.
Wart ihr schon mal in Tunesien?
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