Donnerstag, 31. Oktober 2013

Gelesen: „ES“ von Stephen King. Horror zu Halloween



Passend zur Gruselnacht stelle ich ein echtes Horrorbuch vor. "ES" hat mich wirklich geschockt!


Wie das Buch beginnt


„Der Schrecken, der weitere achtundzwanzig Jahre kein Ende nehmen sollte – wenn er überhaupt je ein Ende nahm -, begann, soviel ich weiß und sagen kann, mit einem Boot aus Zeitungspapier, das einen vom Regen überfluteten Rinnstein entlangtrieb.“



Dieses Boot gebastelt hat Bill Denbrough für seinen kleinen Bruder George. Dieser rennt dem Boot hinterher und es landet in einem Abflussgully. Unter der Erde wartet ein verwester Clown auf George, der ihm das Boot hinaufreicht. George glaubt, dass er es zurück bekommen kann und greift hinab. Daraufhin finden die Leute ihn auf der Straße, verblutet liegt er im Rinnstein. "ES" hat sienen Arm herraus gerissen. 


Darum geht es


Das Grauen wohnt in den Abflusskanälen der Kleinstadt Derry in Maine. Keiner weiß, wer oder was „Es“ ist. Die meisten Menschen ignorieren seine Existenz, viele nehmen sie überhaupt nicht bewusst war. Alle 28 Jahre erschüttert eine grauenhafte Mordserie die Region. Die meisten Opfer sind Kinder. Doch nur sieben Kinder erkennen die Zusammenhänge. Zumal „Es“ und seine Spuren, die es hinterlässt, von Erwachsenen nicht wahrgenommen wird. Nur Kinder können die Existenz von „Es“ überhaupt erfassen, da für Erwachsene „Es“ nach logischem Denken nicht existieren kann. Die Kinder versuchen „Es“ zu töten, sie kommen dem „Wesen“ sehr nahe auf die Spur. Jedoch scheitern sie. Sie zeihen mit ihren Eltern größtenteils weg aus Derry, und verdrängen systematisch die Ereignisse.  28 Jahre später ruft einer der Freunde, der in Derry blieb, alle wieder zusammen, da „Es“ wieder aktiv ist und die Kinder damals schwuren, zurückzukommen, sollte dies der Fall sein. Einer der Verbündeten schafft es nach dem Anruf nicht mal bis nach Derry. „Es“ hat ihn schon geholt. Da sie alle die Geschehnisse verdrängt haben, müssen sie gleichzeitig handeln und ihre Erinnerungen wach rufen. 


Stil


Stephen King verwebt die beiden Handlungsstränge miteinander. Dadurch entsteht eine wirklich sehr komplexe Story, die viel Raum lässt, die Charaktere sehr vielschichtig zu zeichnen. Zum einen werden die Erinnerungen der Kinder erzählt, immer aus der Sicht eines anderen. Gleichzeitig agieren sie als  Erwachsene. Dadurch weiß der Leser bis zum Schluss nicht, was die Kinder erfahren hatten und weshalb sie alle Erlebnisse verdrängten. Die Motivation, als Erwachsene zurück zukommen und gegen „Es“ zu kämpfen, bleibt dadurch ebenfalls verdeckt, da erst nach und nach klar wird, wie schrecklich „Es“ überhaupt ist. Erst ganz zum Schluss erfolgt die komplette Auflösung. 

„Es“ erscheint nicht nur als verwesender Clown, sondern in vielen Schreckensgestallten, immer das größte Grauen seines Opfers personifizierend. „Es“ spielt mit den Urängsten der Menschen. King erzeugt einen sehr unterschwelligen Grusel. Es schwingt ein leiser Horror mit, wenn ein Clown einfach nur im Dunkeln unter einer Brücke steht. Ohne sich zu regen, mit Luftballons, die gegen die Windrichtung schweben und den Namen seines Opfers rufend. Um dann plötzlich anzugreifen. Da hatte ich doch des Öfteren das Bedürfnis, vor dem Schlafen gehen unter meinem Bett nach dem Rechten zu sehen. Kings Schreibstil ist einmalig, in allen Büchern, die ich bisher von ihm gelesen habe, beeindruckt er mich damit. Er treibt die Spannung wirklich bis zu Letzt auf die Spitze.


Fazit


Ich persönlich fand das Buch genial. Ich habe mich noch nie wirklich beim Lesen gegruselt oder habe ein Buch zur Seite gelegt, weil ich es zu schaurig fand. Aber dadurch, dass man immer aus der Sicht der Kinder und später Erwachsenen vor „Es“ auf der Flucht ist, musste ich ab und zu eine Pause einlegen. Wer also Lust auf etwas Horror hat, sollte das Buch in jedem Fall in die Hand nehmen. 


Fakten 

1533 Seiten, Veröffentlicht 1986. Die ungekürzte Ausgabe gibt es beispielsweise vom Heyne Verlag, im Taschenbuch für 12,99 Euro.

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